Otto Bartning hat vor hundert Jahren schon die Frage gestellt, die noch heute aktuell ist:
„Fließt heute das religiöse Leben durch die Ufer der Kirche, wird von ihnen gefaßt, formt sie und läßt sie grünen, oder hat sich der Strom in tausend Nebenarme verlaufen, oder wühlt er sich ein neues Bett und läßt das alte vertrocknen? Das Bett ist um des Stromes willen und nicht der Strom um des Bettes willen. Mag sein Lauf gehen, wie er muß; möge er gehen, wie wir es innig wünschen: Sicherlich wird eines Tages das Strömen wieder Strom, das religiöse Leben wieder Form und Gestalt werden.
(Bartning, Otto: Vom neuen Kirchbau. Berlin 1919, S. 98)